EU will sensible Targeting-Optionen verbieten
Zuletzt kündigte Meta bereits an, die Targeting-Optionen zu Ethnie, Gesundheit, Religion und Sexualität zu entfernen – im vorauseilenden Gehorsam, wie sich nun zeigt. Die Europäische Kommission hat einen Gesetzesentwurf eingebracht, der das Targeting von Werbebotschaften auf Grundlage sensibler Kategorien verbietet. Zudem soll für mehr Transparenz über Geldflüsse gesorgt werden. Künftig soll Facebook transparenter darstellen, welche Organisation für Werbeanzeigen bezahlt hat. Nämlich mit einem konkreten Geldbetrag.
Wir finden: Der Gesetzesentwurf ist ziemlich konkret – für EU-Verhältnisse. Natürlich sollen die neuen Verbote nicht nur für Meta gelten, sondern auch für alle anderen Werbeplattformen im Netz. Zusätzliche Transparenz kann nur im Sinne der Nutzer sein. Die wegfallenden Targeting-Optionen fallen aus unserer Sicht nicht schwer ins Gewicht.
VR-Shopping von morgen im Metaverse
In einem neuen Blog-Post gab Meta bereits einige Insights zur Entwicklung des Metaverse bekannt. Der Konzern weist darauf hin, dass die “Metaversum” genannte Virtual Reality-Umgebung von Facebook in seiner Anfangsphase hauptsächlich 2D-Anwendungen bieten wird. Facebook möchte in Zukunft verstärkt auf Mixed-Reality-Angebote setzen – also zum Beispiel Veranstaltungen, bei denen man sowohl persönlich als auch virtuell teilnehmen kann.
Natürlich soll auch Werbung eine zentrale Rolle spielen. Dazu baut das Unternehmen momentan Partnerschaften mit vielen Brands auf. Vorstellbar wären in etwa VR-Apps von IKEA oder Ray Ban, mit denen man die Produkte der Marken vor dem Kauf in Wohnzimmern und auf Nasen ausprobieren kann. Der Kaufabschluss soll grundsätzlich “seemingless” direkt in der virtuellen Umgebung mittels Facebook Pay möglich sein.
Wir finden: 98% von Facebooks Gewinn kommt aus Werbeeinnahmen. Kein Wunder also, dass die Monetarisierung beim Aufbau des “Metaversums” eine entscheidende Rolle spielt. Ob wir eine weitere 2D-Oberfläche zum Shopping in der Virtual Reality benötigen, lassen wir einmal offen – wer’s mag. Richtig spannend wird es sicherlich erst in 3D.
Meta killt die Marke Oculus
Dass das Unternehmen hinter Facebook nun Meta heißt, sollte den meisten bekannt sein. Im Zuge der Umbenennung hat Facebook nun die Marke Oculus beerdigt. Unter dem Namen Oculus wurden die bisherigen Virtual Reality-Headsets der Firma aus Menlo Park vermarktet. Zukünftig soll die gesamte VR-Sparte des Konzerns einheitlich unter “Meta” firmieren. Aus der Oculus Quest 2 wird daher ab sofort die Meta Quest 2.
Mit der Quest 2 wurde auch eine Facebook-Account-Pflicht eingeführt. Zuvor war es möglich, die Headsets ohne einen Facebook-Account zu nutzen. Davon weicht Meta nun ab und lässt seine NutzerInnen ab kommendem Jahr auch ohne Facebook-Profil wieder auf die Plattform.
Wir finden: 2012 hat der junge, erfrischende Entrepreneur Palmer Luckey mit der Oculus Rift das lange totgeglaubte Thema VR wiederbelebt. Zwei Jahre später kaufte Facebook das Startup für umgerechnet 2,5 Milliarden Euro. Mit dem damaligen Prototypen eines technisch aufwendigen VR-Headsets für VideospielerInnen haben die neuen VR-Brillen von Facebook nicht mehr viel gemein. Wir finden es schade, dass Facebook nun nicht nur die Idee eines Gamer-Headsets beerdigt hat, sondern auch die prestigeträchtige Marke.
Wir wünschen allen ein schönes Wochenende – und bei dem schlechten Wetter vermutlich viel Zeit im Metaverse. TGIF!