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Was ist die X Conversion API genau und wie funktioniert sie?
Conversion-APIs übertragen für die Werbung relevante Ereignisse unmittelbar aus der Serverinfrastruktur des Werbetreibenden an Werbeplattformen wie X. Das können zum Beispiel Events wie das Befüllen eines Warenkorbs oder das Ausfüllen eines Formulars sein. Diese Informationen werden dann im Hintergrund mit der Conversion API von X geteilt, sodass danach gezielte Werbeausspielungen auf der Plattform möglich werden.
Voraussetzungen für die Einrichtung der X Conversion API
Um die X Conversion API einzurichten, müssen zunächst einige Voraussetzungen erfüllt sein. Insbesondere sind neben dem normalen X-Account folgende Dinge notwendig:
– ein X-Ads-Account (kann unter business.x.com aktiviert werden)
– ein X-Developer-Zugang
– ein X-Ads API Zugang (die Conversion API ist ein Teil der Ads-API)
– Zugang zur eigenen Serverinfrastruktur
– optimalerweise sollte zudem ein Tag Manager (wie etwa der Google Tag Manager) eingerichtet sein
Erstellung und Konfiguration eines X-Developer-Accounts
Ein X-Developer-Account wird auf developer.x.com angelegt. Beachtet, dass ihr in einen bestehenden X-Account eingeloggt sein müsst, um den Developer-Account zu aktivieren. Das sollte der Account sein, mit dem bislang bereits die Anzeigen auf X ausgespielt werden. X empfiehlt, dafür den offiziellen Unternehmensaccount zu verwenden.
Bei der Aktivierung des X-Developer-Accounts gilt es zunächst, einen Tarif auszuwählen. Leider ist der vollständige Zugang zu den API-Services seit der Umstellung der Plattform von Twitter auf X vergleichsweise kostspielig geworden. Zwischen 2.100 und 54.000 US-Dollar im Jahr werden dafür aufgerufen. Daneben gibt es aber auch noch einen (limitierten) kostenlosen Tarif, der zumindest zum Ausprobieren des API-Zugangs ausreicht. Auch zu den Ads- und Conversion-APIs gewährt der kostenlose Tarif grundsätzlich Zugang.
Nach einem Klick auf „Subscribe now“ besteht die Möglichkeit, einen der Tarife auszuwählen. Der kostenlose Zugang wird am unteren Rand der Auswahlbox hinter einem Link versteckt. Nach Auswahl muss die Einrichtung des Developer-Zugangs noch begründet werden.
Sobald das Konto eingerichtet ist, findet ihr euch auf einer Übersichtsseite wieder. Hier sind auch bereits ein Default-Projekt und eine erste App angelegt. Sowohl das Projekt als auch die App können mit wenigen Klicks umbenannt und so an den konkreten Bedarf angepasst werden.
Beschaffung der notwendigen API-Zugangsdaten
Normalerweise können Zugangsdaten für die X-APIs einfach über das Dashboard des Developer-Accounts generiert und eingesehen werden. Bei der X-Ads-API (von der die Conversion-API ein Teil ist) ist das leider anders. Um Zugang zur X-Ads-API zu erhalten, ist ein schriftlicher Antrag über die X-Ads-Hilfeseite bzw. Formular erforderlich. Der Antrag wird für eine spezifische App gestellt. Dementsprechend wichtig ist es, dass diese zum Zeitpunkt des Antrags bereits vollständig im Developer-Portal konfiguriert ist.
Bei der eigentlichen Beantragung gebt ihr dann die ID der konfigurierten App an. Die ID kann über das Developer-Portal abgerufen werden. Darüber hinaus muss bei der Beantragung ein Access-Level für das Projekt angegeben werden. X unterscheidet dabei zwischen „Conversion Only“ und „Standard Access“. Wenn, wie in unserem Fall, die „App“ lediglich dazu dienen soll, Conversion-Informationen an das X-Werbesystem auszuliefern, ist es sinnvoller, lediglich den Zugang für Conversions zu beantragen, um mögliche Sicherheitsrisiken zu minimieren.
X (Twitter) Conversion API einrichten: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Developer-Zugang und App vorbereiten
Wie bereits beschrieben, benötigt ihr einen aktiven Developer-Account mit registrierter und konfigurierter App mit aktivem Ads-API-Zugriff.
- Authentifizierung einrichten
Um mit der App zu kommunizieren, werden Authentifizierungstoken („Bearer Token“) benötigt. Diese generiert ihr im Developer-Portal. Dazu klickt ihr in der App-Übersicht (typischerweise die erste Seite, die nach dem Login angezeigt wird) auf das Schlüssel-Symbol neben eurer konfigurierten App.
- Events definieren
Im nächsten Schritt werden im X Ads Manager Events definiert. Das können zum Beispiel Ereignisse wie Purchase, AddToCart oder Lead sein. Jedes solches Ereignis muss strukturiert entlang von Feldern wie conversion_id, description, value oder status definiert werden.
Hinweis: Achtet, wenn ihr parallel mit dem X-Pixel arbeitet, um weitere Daten zu erheben, darauf, die Conversion-IDs kohärent zu definieren, um eventuelle Duplikate zu vermeiden. Mehr dazu unten im Abschnitt „Strategien zur Deduplizierung“.
- Nutzung des Google Tag Managers
Wenn ihr parallel zur Conversion API den X Pixel für die clientseitige Datenerhebung einsetzt, solltet ihr auf jeden Fall zusätzlich einen Tag Manager (wie eben den GTM) einrichten. Das hilft dabei, die im Browser und auf dem Server erfassten Datenpunkte konsistent zu benennen. Unter Templates finden sich im GTM bereits fertige Vorlagen, um den GTM für die Nutzung des X-Werbesystems zu konfigurieren. Beachtet bei der Einrichtung, dass ihr in der Galerie momentan (Stand Juli 2025) noch nach „Twitter“ statt „X“ suchen müsst, um die Templates „Twitter Base Pixel“ und „Twitter Event Pixel“ zu finden. Mehr zur grundsätzlichen Einrichtung des Google Tag Managers erfahrt ihr hier.
- API-Endpoint ansprechen und testen
Im Grunde seid ihr jetzt bereit, die Conversion-API serverseitig zu implementieren. Zuvor ist es aber sinnvoll, einige manuelle Testcalls der API-Endpunkte durchzuführen.
Serverseitige Einrichtung
Die serverseitige Implementierung der Conversion-API erfolgt typischerweise, indem im serverseitig ausgeführten Code der Website (also zum Beispiel im PHP-Code) die entsprechenden API-Calls ergänzt werden. In vielen Fällen kommt auch sogenannte Middleware zum Einsatz, die zum Beispiel die Calls für verschiedene Werbeplattformen vereinheitlicht. Damit wird sichergestellt, dass die Events nicht durch clientseitige Script- oder Werbeblocker an der Ausführung gehindert werden.
Dementsprechend benötigt ihr für die Implementierung auf der Serverseite vergleichsweise weitgehenden Zugang zur technischen Infrastruktur und müsst den Code eures eigenen Angebots einigermaßen gut kennen und beherrschen. Gerade für kleine Shops und ähnliche Angebote kann dieser Teil der Conversion-API-Einrichtung damit zum Hindernis werden.
Gerne prüfen wir für euch, wie ihr die Conversion-API am besten in euer Projekt integriert und unterstützen euch natürlich auch bei der Umsetzung.
Parallele Nutzung des X-Pixels: Strategien zur Deduplizierung
Der X-Pixel ist ein kleines Javascript-Snippet, das auf ganz ähnliche Weise wie die Conversion-API bestimmte Ereignisse an die X-Werbeplattform zurückmeldet. Anders als bei der Nutzung der API findet die Rückmeldung der Ereignisse dabei direkt aus dem Browser heraus statt. Auf den ersten Blick wirkt das im Vergleich zur Nutzung der API etwas altmodisch, zumal das Javascript-Snippet in vielen Fällen von Adblockern und anderen nutzerseitigen Tools geblockt wird. Es kann aber dennoch gute Gründe geben, beide Methoden parallel zu nutzen. Denn der X-Pixel kann bestimmte Ereignisse erfassen, die bei der serverseitigen Analyse nicht gesehen werden. Dazu zählen zum Beispiel Scrolltiefe oder Informationen über den Browser.
Die parallele Nutzung geht allerdings mit dem Risiko doppelter Datenerfassung einher. Zwar verfügt X von Haus aus über ein einigermaßen performantes Deduplizierungssystem, doch in vielen Fällen – etwa wenn es kleine Abweichungen bei der Erfassung der Zeit eines Ereignisses gibt – schlägt es nicht an.
Die beste Lösung, damit umzugehen, ist die intelligente Verwendung des Felds conversion_id. Indem jedem Ereignis eine eindeutige ID zugewiesen wird, wird sichergestellt, dass das System die Ereignisse als zusammengehörig identifiziert. Einem Purchase-Event könnte zum Beispiel eine Conversion-ID wie order_0066 hinzugefügt werden. Am besten nutzt ihr den Google Tag Manager oder ein ähnliches System, um die Konsistenz der Tags sicherzustellen.
Testen des Set-ups
Ist die Conversion-API fertig eingerichtet, beginnt die Testphase. Dabei haben sich grundsätzlich folgende Vorgehensweisen bewährt:
1. Test-Events senden
Es kann sinnvoll sein, im X-Ads-System einige Test-Events zu definieren und die Website oder App zunächst mit diesen zu konfigurieren. So lassen sich Fehler in der serverseitigen Implementierung identifizieren, ohne bereits echte Events in die API zu schreiben.
2. Logs und HTTP-Responses prüfen
Im Normalfall sollte die X-API einfach mit dem HTTP-Responsecode 200 antworten und damit signalisieren, dass alles ok ist. Reagiert sie mit einem Fehlercode (typischerweise aus dem Zahlenbereich zwischen 400 und 600) ist vermutlich etwas grundsätzlich falsch konfiguriert. Sowohl eine fehlerhaft eingetragene Adresse des API-Endpunkts als auch falsche oder ungültige Authentifizierungs-Token können Ursachen sein.
3. Ads Dashboard prüfen
Im Ads Dashboard werden neue Events zeitnah angezeigt. Wenn ein manuell ausgelöstes Event dort nicht innerhalb von ein paar Minuten sichtbar wird, stimmt etwas nicht mit der Übertragung.
4. Häufige Fehlerursachen prüfen
Auch wenn Fehler natürlich immer auch ein absoluter Edgecase sein können, lohnt es sich, die häufigsten Ursachen routinemäßig zu prüfen. Dazu gehören zum Beispiel:
– falsch formatierte Zeitangaben
– falsch gehashte Userinformationen (zum Beispiel E-Mail-Adressen)
– abgelaufene/deaktivierte Token
– fehlender Conversion-API-Zugriff für die genutzte App im Developer-Dashboard
Implikationen für den Datenschutz nach DSGVO
Hinweis: Dieser Abschnitt setzt sich mit rechtlichen Fragestellungen auseinander. Er kann, auch wenn wir uns bei der Recherche große Mühe gegeben haben, eine professionelle Rechtsberatung nicht ersetzen. Bitte wendet euch an einen Anwalt für eine Rechtsberatung.
Die Sammlung personenbezogener Daten wird seit Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Jahr 2018 EU-weit einheitlich reguliert. Insbesondere unterliegt die Weitergabe solcher Daten an Partnerunternehmen strengen Beschränkungen. Davon sind auch Conversion-APIs wie die von X betroffen.
Grundsätzlich lassen die APIs sich aber DSGVO-konform nutzen. Wichtig ist, dass die Nutzung des Dienstes in der Datenschutzerklärung der Seite transparent gemacht wird. Zudem sollte es für Nutzerinnen und Nutzer optimalerweise eine Möglichkeit zum Opt-out geben. Personenbezogene Daten (wie etwa E-Mail-Adressen) sollten immer nur in gehashter Form übertragen werden. In den Standardfeldern der Conversion-API ist das ohnehin vorgesehen. Doch auch andere Felder (wie etwa search_string) können unter bestimmten Umständen personenbezogene Daten enthalten. Inwiefern diese von der DSGVO besonders betroffen sein können, solltet ihr individuell prüfen lassen.
Fazit: Der Aufwand lohnt sich für X Kampagnen
Die Conversion-API von X stellt eine moderne Möglichkeit dar, Conversion-Ereignisse zuverlässig an die Werbeplattform von X zu übermitteln. Insbesondere auch dann, wenn klassische Trackingmethoden wie Cookies oder Pixel von den Nutzern blockiert werden. Der Zeitaufwand für die Implementation lohnt sich also. Die insgesamt höhere Datenqualität erlaubt es, gezieltere Kampagnen mit geringeren Streuverlusten zu lancieren.
Die Einrichtung ist allerdings mit etwas technischem und administrativem Aufwand verbunden. Gerade die Zugangsbeschränkungen zur Ads-API und die datenschutzfreundliche Konzeption und Definition der zu übertragenden Events sind Zeiträuber. Doch wer den Prozess einmal sauber implementiert, erhält eine robuste Lösung für die effiziente, zielgerichtete Ausspielung von Anzeigen auf X.
Seid ihr euch noch nicht sicher, ob ihr die Conversion-API tatsächlich implementieren wollt? Meldet euch gerne bei uns. Wir beraten und unterstützen euch gerne auch individuell. Dabei geht es für uns nicht nur um die technische Umsetzung, sondern auch um generelle Fragen dazu, welche Werbeplattformen das größte Potenzial für euer Werbebudget bieten. Gegebenenfalls können wir euch zum Beispiel auch dabei unterstützen, die X- und die Meta Conversion API parallel zu implementieren und so den Aufwand zu reduzieren.