Facebook handelt – und das im doppelten Sinne. Denn sobald es um Innovationen der eigenen Plattform geht, lässt Mark Zuckerberg und sein Team keine Wünsche offen. Bisher hast du noch auf Anbieter wie eBay Kleinanzeigen zurückgegriffen, um alte Gebrauchsgegenstände an den Mann zu bringen. Jetzt musst du Facebook erst gar nicht mehr verlassen, sondern kannst ganz einfach den integrierten Facebook Marketplace verwenden, um beispielsweise Omas gebrauchten Handmixer im Handumdrehen loszuwerden.
Wie funktioniert der Facebook Marketplace?
Seit Oktober 2016 ist Facebooks Handelsplattform schon für Nutzer in den USA im Einsatz, ab dem 15. August 2017 durften sich auch Deutschland und 16 weitere Länder am regen Kauf und Verkauf erfreuen – und das mit Erfolg! So wurden noch in der Testphase in den USA, GB und Australien rund 550 Millionen Besucher des Marketplace verzeichnet.
Auf Facebooks Marketplace können Nutzer, ähnlich wie bei eBay Kleinanzeigen, über ihr Profil Objekte zum Verkauf anbieten – und das ganz ohne Gebühren. Richtig, Facebook verlangt für diesen Service nichts – bis auf einen Facebook-Account. Eine Suchfunktion mit verschiedenen Filtern wie Region, Kategorie und Preis hilft dem Schnäppchenjäger, nicht den Überblick zu verlieren.
Um miteinander handeln zu können, bedarf es keiner Facebook-Freundschaft, sondern lediglich einer Privatnachricht. Ein Klick auf das Produkt und den Messenger-Button und schon ist der Kontakt hergestellt – dabei finden alle Abmachungen über Versand, Treffen etc. losgelöst vom Facebook Marketplace statt. Sprich, jeglicher weiterer Schriftverkehr findet über den Messenger oder andere Kommunikationsdienste statt.
Einen hauseigenen Bezahlservice wie in den USA (Facebook Payments), der in den Messenger integriert ist, bietet Facebook allerdings in Deutschland noch nicht an – ganz ohne zweites Fenster für PayPal oder Überweisung geht es dann also doch nicht.
In wenigen Schritten zur Produktanzeige
Der Facebook Marketplace folgt dem simplen Prinzip “less is more”. Hier ist noch einmal Schritt für Schritt erklärt, wie du ein Produkt auf dem neuen Internetbasar von Facebook anbietest:
- Los geht’s mit einem Schnappschuss – Fotografiere den anzubietenden Artikel
- Lass deiner Kreativität freien Lauf und erstelle eine Produktbeschreibung
- Entscheide dich für einen Preis, eine Kategorie und eine Region
- Go for it! Stelle den Artikel online und warte auf die ersten Anfragen über den Messenger
eBays Kleinanzeigen – der kleine Unterschied
Auf den ersten Blick scheint vieles mit eBays Kleinanzeigen übereinzustimmen. Und auch auf den zweiten ist es nicht gerade einfach, einen gravierenden Unterschied zu erkennen. Dennoch, nicht alles ist identisch. Zum einen ist es in eBays Kleinanzeigen zusätzlich möglich, ein eigenes Produkt zu bewerben und somit die Chance auf einen Verkauf zu erhöhen – indem eBay die Anzeige prominenter platziert.
Zum anderen trumpft Facebook hingegen mit einer anderen Überraschung auf – keine Werbung! Nach Probeläufen mit Produktanzeigen in den USA entschied sich das Social Network dazu, den Marketplace zur werbefreien Zone zu erklären.
Was darf bei Facebook Marketplace verkauft werden?
Mit einem Blick in den Marketplace findest du wirklich allerlei – von Möbelstücken bis Multimedia über Antiquitäten bis hin zu einer kaputten Zylinderkopfdichtung. Dennoch musst du wissen, dass auch hier nicht alles über die virtuelle Ladentheke gehen darf.
Generell gilt: Produkte, die mit Waffen, Tieren, Drogen, Glücksspiel oder sexuellen Inhalten in Verbindung gebracht werden können, solltest du im Schrank lassen – den Rest darfst du ohne schlechtes Gewissen zum Verkauf inserieren.
Fazit: Ausprobieren!
Facebook hat mit der Integration des Marketplace mal wieder einen Glücksgriff gelandet – die Zahlen, und zwar 18 Millionen eingestellte Artikel im Mai, sprechen für sich.
Mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche und einer werbefreien Umgebung punktet das soziale Netzwerk und lädt seine User dazu ein, am Marketplace teilzuhaben. Durch ihn kannst du in deiner Wohnung mehr Raum durch den Verkauf von Objekten schaffen oder nach Neuem stöbern.
Es ist bekannt, dass sich Facebook zu 98 Prozent aus Werbeeinnahmen finanziert und stetig an neuen Werbeplatzierungen feilt. Deswegen bleibt die Frage offen, wie lange Facebook wohl noch seinen Marketplace werbefrei hält.
Frohes Shopping!