18. Juli 2017

Suchmaschinenmarketing

Links for less #1: Drei Tipps für nachhaltiges Linkbuilding im Jahre 2017

Linkbuilding Strategien 2017

Die Funktionsweise von Google in seinen Anfangstagen war sehr einfach. Als erstes Rankingkriterium überhaupt wurde der PageRank geschaffen – übrigens als Anspielung auf den Mitgründer Larry Page. Die Funktionsweise leuchtet ein: Weisen viele Links auf eine Website, hat diese Seite einen höheren Pagerank, erscheint in den Suchergebnissen also weiter oben. Bestehen keine Verlinkungen, lag der Pagerank bei null: Die Seite wurde von Google nicht als hochwertig eingestuft und entsprechend schlecht gerankt.

Rankingfaktoren Google nach MOZ
Relevanz von Google-Rankingfaktoren 2015 (nach Moz.com)

Glücklicherweise befinden wir uns nicht mehr im Jahre 1996. Mittlerweile zieht Google über 200 Rankingfaktoren heran, um Websites einzuordnen. Backlinks sind bei weitem nicht mehr der einzige Rankingfaktor. Stattdessen geht der Suchmaschinenkonzern dazu über, Nutzerdaten auszuwerten, um die Qualität einer Website zu bewerten. Diese sogenannten Nutzersignale zeigen sich beispielsweise in der Absprungrate einer Website oder in der Verweildauer, also der Zeit, die sich ein Nutzer auf der Seite aufhält. Entsprechend gestiegen ist die Relevanz von hochwertigen und interessanten Inhalten, die den Nutzer bei Laune halten. Keine nachhaltige SEO-Strategie kommt heute ohne das Zugpferd Content aus.

Mit Inhalten wird eine Grundlage für Sichtbarkeit in den Suchmaschinen geschaffen. Allein guter Inhalt reicht allerdings auch nicht. Gary Illyes, Trend-Analyst bei Google, spricht selbst davon, dass es „sehr, sehr schwierig sei, ohne Links zu ranken“

„Ranking without links is really, really hard. Not impossible, but very hard.“ – Gary Illyes (Trend Analyst, Google)

Die Relevanz und der Buzz von Inhalten misst sich also nach wie vor daran, wie häufig andere Websites verlinken. Das Prinzip ist einfach: Blogbeiträge, Infografiken oder anderer Multimedia-Content wird von Google als hilfreich bewertet, wenn er von Menschen geteilt und somit empfohlen wird. Jeder Link stellt dabei eine Empfehlung dar. Ergo spielt Linkbuilding (zu deutsch: Linkaufbau) auch im Jahre 2017 noch eine wichtige Rolle.

In dieser Beitragsreihe wollen wir Tipps für eine nachhaltige und effiziente Linkbuilding-Strategie geben, um Ihre Platzierungen in der Google-Suche zu verbessern. Dabei achten wir darauf, dass die Tipps einfach umsetzbar und einsteigerfreundlich sind! In diesem Beitrag geht es um die Themen Broken-Linkbuilding (auch 404-Linkaufbau), Gastbeiträge in fremden Publikationen und How-To-Videos.

Broken Linkbuilding

404 Error-Seite CONTXT Online-Marketing

Jeder kennt sie: Die berühmte Fehlermeldung „404 Not Found“. Sie erscheint überall dort im Internet, wo verlinkte Inhalte nicht mehr vorhanden sind. Etwa, weil sich der Link geändert hat oder der Content gelöscht wurde. Diese Fehlermeldungen kann man sich als SEO zunutze machen. Über Analyse-Tools wie etwa Screaming Frog wird eine Website auf das Vorhandensein von toten Links untersucht, also Links, die auf nicht mehr existente Inhalte verweisen. Man sammelt die 404-Meldungen einer Website und clustert die Meldungen nach der Relevanz der nicht erreichbaren Inhalte. Letztlich werden nur die Links ausgewählt, die auf wichtige Inhalte verweisen.

Diese entstandenen Inhaltslücken gilt es zu schließen: Um den fehlenden Content zu ersetzen, verfassen Sie einen Blogartikel, einen Wiki-Eintrag oder eine andere Veröffentlichung, welche die Anforderungen an die erloschene Verlinkung erfüllt. Warum hat der Autor des originalen Artikels an dieser Stelle eine externe Seite verlinkt? Wollte er eine Definition heranziehen, auf eine Studie verweisen oder vielleicht auf einen aktuellen Kontext hinweisen (News-Meldung)? Die Frage nach der Motivation ist wichtig, um den gelöschten Inhalt so gut es geht zu rekonstruieren. Zur Orientierung helfen Tools wie archive.org, die Backup-Kopien von alten Websites als Archiv anbieten. Der entstehende Artikel soll anstelle des 404-Links eingefügt werden, muss also den Mehrwert der Verlinkung liefern und – wenn möglich – sogar noch besser sein als das nicht mehr erreichbare Original.

Im nächsten Schritt wird der Webmaster mit dem Hinweis auf den 404-Fehler kontaktiert. Dabei fragen Sie an, ob der tote Link durch den eigenen Artikel ersetzt werden könnte. Denn jeder Websitebetreiber möchte möglichst keine Fehlermeldungen auf der eigenen Seite haben. Durch Broken Linkbuilding ist beiden Seiten geholfen: Der Webmaster hat einen 404-Error weniger und Sie haben einen thematisch passenden Backlink auf Ihre Website. Tipp: Nahezu jedes Content-Management-System bietet für den Nutzer die Möglichkeit, Beiträge mit einem früheren Datum zu versehen. Der eigene Artikel muss also nicht unbedingt erst gestern veröffentlicht worden sein. 😉

How-To-Videos

5 Tipps für guten How-to-Content
Haben Sie schon einmal den Spruch „Content is king, but video is queen!“ gehört? Kollegen, die sich beruflich mit Content Marketing befassen, dürften diese Zeilen bereits aus den Ohren herauskommen. Fakt ist: Keine mediale Form ruft derart viele Interaktionen hervor wie Bewegtbild. Videos können nicht nur im Social-Media-Marketing gewinnbringend eingesetzt werden – auch in der Suchmaschinenoptimierung finden sie immer mehr Verwendung.

Besonders beliebt sind Erklärvideos zu komplexen Fachthemen. Suchen Sie sich ein Thema, das für Sie steht und in dem Sie sich besonders gut auskennen und produzieren Sie zu diesem Thema Erklärvideos. Dies können Begriffserklärungen mit verständlichen Beispielen oder kurze Einführungen in eine aktuelle Thematik sein (Beispiel: „Snapchat und Instagram Stories in zwei Minuten erklärt“).

Verlieren Sie sich dabei nicht in der technischen Umsetzung: Kein Zuschauer erwartet professionelle Studioaufnahmen von einem selbst produzierten How-To-Video auf YouTube. Konzentrieren Sie sich vielmehr auf die Inhalte, die Sie übermitteln wollen und stellen Sie sich die Frage, für welche Zielgruppe Sie produzieren. Dies hat Einfluss auf Ihre Ansprache, Ihr Wording und Ihre Tonalität. Im Rahmen des Content Seedings, also der Streuung der Inhalte im Netz, werden Ihre Videos auf Bewegtbildportalen wie YouTube oder Vimeo eingestellt und mit entsprechenden Tags und einer passenden Überschrift versehen. Vergessen Sie nicht, Ihre Website in der Beschreibung des Videos zu verlinken. Die Grundlage für guten Videocontent ist geschaffen.

Sorgen Sie dafür, dass die Videos auch auf Ihrer Website präsent sind. Je nach Videoaufkommen bietet sich ein eigener Bereich für Videocontent an. Oder Sie werten Ihre Blogartikel mit eingebundenen Videos auf. In jedem Falle sollten Sie interessierten Nutzern die Möglichkeit geben, die Videos auf deren Seite einfach und unkompliziert einzubinden. Tipp: Formatieren Sie den Code zum Einbinden des Videos bereits vor und stellen Sie ihn in einer Codebox zum Kopieren bereit. Internetnutzer sind tendenziell faul!

Auch wenn Sie keinen eigenen Player benutzen, sondern auf den YouTube-Player zurückgreifen, können Sie eine automatische Verlinkung der Originalquelle – also Ihrer Seite – problemlos im Code integrieren. Anbei ein Beispiel:

[pastebin id=“3FMVCtqy“]

Gar nicht mal so kompliziert, oder? Finden Ihre Videos entsprechend Verbreitung, erhalten Sie jedes Mal einen Backlink, wenn jemand Ihre Videos einbettet. Studien beweisen, dass Videos sechsmal häufiger geteilt werden als Texte oder Bilder. Und dreimal häufiger als GIFs!

Gastartikel

Auch wenn es im ersten Moment widersinnig erscheinen mag: Seien Sie nicht geizig mit Ihrer Expertise! Zeigen Sie, was Sie können, und bauen Sie mit Gastartikeln oder Interviews eine eigene Personenmarke als Experte für Ihren Fachbereich auf. Für eine Personal Brand ist es egal, ob Sie Ihren Schwerpunkt in der Content Creation sehen oder nicht. Auch ist es zweitrangig, ob Sie eine Dienstleistung oder ein Produkt anbieten. Ihre Expertise als Person ist Marketingpotenzial, das genutzt werden will.

Fragen Sie Blogs und Magazine in Ihrem Tätigkeitsumfeld für Gastbeiträge an. Wichtig ist dabei, dass Ihre Beiträge einen unmittelbaren Mehrwert für die Publikationen bieten. Die Redaktionen oder Blogger sind durchaus selbst in der Lage, aktuelle News-Meldungen ohne Ihre Hilfe aufzubereiten. Suchen Sie stattdessen nach möglichen Beiträgen, die für das Magazin mit zusätzlichem Aufwand und Kosten verbunden wären. Besonders beliebt sind Berichte von Fachveranstaltungen, Reportage-Beiträge, eine eigene Studie oder ähnlich exklusiver Content.

Aber aufgepasst: Sie wollen weder Journalist sein noch mit Artikeln Geld verdienen. Stellen Sie Beitragspauschalen und monetäre Entlohung hinten an. Wichtig ist, dass die Seite, auf der Sie Ihren Gastartikel positionieren, Ihre Website verlinkt. Auch muss Ihnen klar sein, dass Artikel zu schreiben mit Aufwand verbunden ist. Ein gut lesbarer und hilfreicher Beitrag schreibt sich nicht über Nacht. Behalten Sie stets im Hinterkopf, dass Ihre Mühen (höchstwahrscheinlich) mit einem hochwertigen Backlink belohnt werden.

Strategien für erfolgreichen Backlink-Aufbau 2017

Sie sehen: Backlinks müssen kein Geld kosten. Die Zeiten von gekauften Verlinkungen sind definitiv vorbei. Stattdessen gilt es, neue kreative Strategien zu entwickeln, um das Linkprofil Ihrer Seite zu schärfen und durch eigene Inhalte echten Mehrwerte zu generieren. In unserer Beitragsreihe „Links for less“ stellen wir Ihnen die besten Linkbuilding-Tipps vor, die der Ausrichtung von Google auf User Experience Rechnung tragen. Mit einfach verständlichen und hilfreichen Artikeln zeigen wir Ihnen, wie Sie auch im Jahre 2017 noch qualitativ hochwertige Links erhalten. Falls sich Fragen zu den vorgestellten Strategien ergeben, zögern Sie nicht, einen Kommentar zu hinterlassen. Gerne helfe ich Ihnen auch persönlich via E-Mail weiter. Aber nun: Happy Linkbuilding!

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