29. November 2024

Facebook Ads

Automatisierte Funktionen und neue KI Features im Meta Ads Manager (2024)

2024 ist für die breite Gesellschaft das Jahr der Künstlichen Intelligenz. Mittlerweile wird Text- und Bilderstellung mit wenigen Mausklicks online umgesetzt. Meta hat nun ebenfalls in den Ads Manager neue KI-basierte Funktionen eingeführt. Sind diese bereits für Werbeanzeigen nutzbar oder noch in den Kinderschuhen? Wir erklären und testen die neuen Features für euch. Jetzt weiterlesen!
Meta Ads KI Funktionen Titelbild

Inhaltsverzeichnis

Meta KI Features:  Advantage+ Produkte

Meta bekam aufgrund des ATT von Apple im Jahr 2022 große Schwierigkeiten mit dem Tracking der Anzeigen-Performance. Daraufhin wurden viele Auswahlmöglichkeiten zur Zielgruppenansprache seitens Meta eliminiert. Meta baut daher seit 2022 verstärkt den automatisierten Bereich der Kampagnenschaltung aus. Trainierte Algorithmen sollen die manuellen Einstellungsmöglichkeiten ersetzen. Meta nennt dies Advantage+.

Hierfür empfiehlt Meta bereits bei der Kampagnenerstellung die Auswahl der Konfiguration mit Advantage+ Optimierungen:

Advantage+-Kampagnenbudget

Im Laufe des Kampagnen-Setups begegnen euch dann die verschiedenen Meta KI Features aka Advantage+ Produkte. Wir gehen diese der Reihe nach gemeinsam durch:

Mit dieser Einstellung auf Kampagnenebene könnt ihr Meta das Gesamtbudget der Kampagne (Tages- oder Laufzeitbudget) nennen. Die Aufteilung des Budgets unter den Anzeigengruppen übernimmt dann der Algorithmus – basierend auf der maximalen Erreichung des Kampagnenziels, wie möglichst viele Käufe, Leads, etc.

Einfaches Beispiel: Es gibt 2 Anzeigengruppen aufgeteilt in Weiblich und Männlich. Wenn ihr das Budget nicht manuell pro Gruppe zuweist, entscheidet der Algorithmus, welches Geschlecht mit mehr Budget versorgt wird, um das Kampagnenziel zu erreichen.

Advantage+ Platzierungen

Mit den automatisierten Platzierungen könnt ihr Meta entscheiden lassen, wo eure Werbeanzeigen ausgepielt werden. Damit sind zum einen die Plattformen wie Facebook, Instagram und das Audience Network gemeint als auch die verschiedenen Platzierungen wie Feed, Story, Reel, etc.

In den meisten Fällen macht es Sinn, alle Platzierungen zu aktivieren und bei der Anzeigengestaltung darauf zu achten, dass die Werbemittel für alle Platzierungen gut aussehen. Allerdings lohnt sich gelegentlich ein Blick auf die Plattformen (durch die Aufschlüsselungsfunktion im Ads Manager), um das Audience Network zu analysieren. Vor allem bei Videokampagnen kann es vorkommen, dass Meta das meiste Budget in sogenannte Rewarded Videos (Platzierung im Audience Network) investiert. Dies sind Videos, die man als Nutzer nicht überspringen kann und am Ende der Werbung eine Belohnung erhält. Der Meta-Algorithmus gibt dann eine hohe Betrachtungsdauer im Ads Manager zurück, die allerdings künstlich erzeugt wurde. Daher unser Tipp: Bei automatisierten Einstellungen immer einen manuellen Blick von Zeit zu Zeit einplanen.

Advantage+ Audiences

Wenn die automatisierten Zielgruppen aktiviert werden, könnt ihr Meta nur noch einen Zielgruppenvorschlag unterbreiten. Hiermit sind die Targeting-Optionen wie Interessen und Verhaltensweisen sowie die demografischen Eckdaten wie Alter und Geschlecht gemeint. Unserer Meinung nach funktioniert die automatisierte Zielgruppenansprache sehr gut, insofern die Werbeanzeigen sehr gut umgesetzt sind. Hierzu später mehr.

Möchtet ihr allerdings bei gewissen Punkten definitiv die Zielgruppe begrenzen, empfehlen sich die Zielgruppeneinschränkungen. Diese Option befindet sich oberhalb der Advantage+ Audiences. Wenn ihr beispielsweise ein Produkt in Deutschland vertreibt, das nur für Frauen gedacht ist, könnt ihr natürlich Deutschland und Weiblich (Geschlecht) einstellen. Wir empfehlen bei der Nutzung dieser Funktion allerdings etwas Vorsicht, weil zu starke Einschränkungen den Algorithmus eingrenzen können. Und zudem muss auch immer die Überlegung sein, ob die gewünschte Zielgruppe auch indirekt angesprochen werden kann.

Um im oben genannten Beispiel zu bleiben: Womöglich handelt es sich bei dem Frauen-Produkt um ein schönes Weihnachtsgeschenk, das der Partner über die Anzeigen entdeckt. Wenn Männer von der Kampagne ausgeschlossen sind, hätten die Beglückten womöglich niemals dieses Geschenk erhalten.

Advantage+ Anzeigengestaltung

Auch bei der Anzeigengestaltung bietet Meta automatisierte Darstellungsfunktionen, um die Performance zu verbessern. Diese sind unserer Erfahrung nach allerdings sehr mit Vorsicht zu genießen, da sich häufig die Anzeige optisch stark verändert. Wer also schon im Vorhinein sehr viel Mühe und Aufwand in die Anzeigenproduktion investiert, muss hier darauf achten, was angewählt wird. Zur Auswahl stehen 3D-Animationen, Musik, Overlays, Katalogartikel, Bild- sowie Textoptimierungen. Für andere Kampagnenziele sind auch noch weitere Optimierungen möglich – Meta baut dies regelmäßig aus. Metas KI Features werden laut eigener Aussage bei etwa 5 % der Anzeigenimpressionen angewendet. Merkt der Algorithmus, dass eine Optimierung das Ergebnis positiv beeinflusst, wird dies in der Frequenz positiv verstärkt.

Aus unserem Agenturalltag können wir Musik und die Katalogartikel sehr empfehlen, da diese wirklich ein Upgrade der Anzeige mit neuen Funktionen darstellen. Die anderen Funktionen nutzen wir nicht, da sich hierdurch unsere – aufwendig produzierten – Anzeigen visuell verändern.

Hier noch ein passender Tipp: Der Algorithmus lernt viel durch eure eingebuchten Werbeanzeigen. Daher solltet ihr die wichtigsten Schlagworte und Botschaften visuell und textlich auf dem Visual oder Video hervorheben. Ads Creation – von der Recherche über die Produktion des Werbemittels bis zur finalen Auswertung der Anzeige – ist daher einer der wichtigsten Bereiche im Meta Advertising geworden.

Neue KI Funktionen 2024

Meta erweitert die Funktionen im Werbeanzeigenmanager regelmäßig. Nun wurden auf der Anzeigenebene neue KI-basierte Funktionen ausgerollt. Diese sind noch nicht zwingend bei allen Werbekonten aktiv. Ihr könnt dies prüfen, ob ihr auf der untersten Ebene der Kampagne (bei den Anzeigen) bereits die neuen Funktionen besitzt. Mit Klick auf die Anzeigengestaltung öffnet sich mittlerweile eine neue Popup-Maske, in der ihr alle Anzeigen-Assets von Sitelinks und Katalogartikel über die Texte bis hin zu den Creatives einbuchen könnt.

In dem Prozess begegnen uns nun neue Funktionen, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten. Diese haben wir einmal für euch im Folgenden getestet.

Du findest den Beitrag interessant? Neue Artikel im Newsletter erhalten.

KI Textgenerierung im Meta Ads Manager

Die erste generative KI Neuerung ermöglicht die Texterstellung für Copys, also den primären Text über bzw. unter eurer Werbeanzeige – je nach Platzierung.. 

Mit dem neuen Meta KI Feature könnt ihr bis zu fünf verschiedene Textvarianten erstellen – auf Grundlage des primären Textes. Diese Varianten werden ausgespielt, wenn Meta erwartet, dass sich hierdurch die Performance verbessern könnte.

Wir haben einmal für euch ein simples Beispiel getestet:

Hinweis: Die Textgenerierung ist derzeit (Stand: November 2024) noch nicht auf deutscher Sprache möglich. Wenn ihr das Feature bereits im Ads Manager sehen könnt, müsst ihr die Textgenerierung auf Englisch testen.

Meta hat nun 5 verschiedene Textvarianten erstellt, die sich in der Länge und von der Formulierung unterscheiden. Ihr könnt nun alle Varianten ankreuzen, um diese mit auszuliefern. Alternativ könnt ihr auch nur  bestimmte Varianten anwählen (wie in unserem Beispiel 3 von 5).

Im unteren Bereich der Varianten könnt ihr dem Algorithmus Feedback geben. Aufgrund des maschinellen Lernens und dem manuellen Nutzerfeedback kann sich die Künstliche Intelligenz über die Zeit verbessern.

Falls ihr mit dem Ergebnis nicht zufrieden wart und/oder noch weitere Varianten bzw. Inspiration benötigt, könnt ihr über die Schaltfläche “Weitere generieren” neue Textvarianten erstellen lassen. Hierbei werden nur die Copys neu besetzt, die ihr vorher nicht angehakt habt, sodass diese nicht überspeichert werden. In unserem Beispiel haben wir also 2 neue Textvorschläge erhalten:

Unserer Meinung nach funktioniert das Feature bereits sehr gut, auch mit den passenden Emojis. Meta möchte hierbei natürlich möglichst menschliche Texte generieren. Wie auch bei allen anderen generativen Text-KI empfehlen wir das Feature vor allem, um sich schnell neue Inspiration zu holen. Die finale kreative Texterstellung mit Wortspielen, Claims und Co. sollte dann allerdings weiterhin den menschlichen Profis überlassen werden.

KI Bildgenerierung im Meta Ads Manager

Sobald ihr eure Texte final eingebucht und passendes Bildmaterial ausgewählt habt, kommt nun ein neuer Bereich, der auch schon im Seitenmenü gesondert hervorgehoben wird: KI-Generierung. Hiermit meint Meta die Generierung von neuen Hintergründen oder eben die Generierung von vollständigen Bildern. Je nach Auswahl einer der beiden Optionen werden anschließend neue Bilder über den Button “Bilder generieren” von dem Meta KI Feature erstellt.

Wir haben für einen unserer Kunden eine Black Deal Aktion erstellt und testen nun einmal beide Optionen nacheinander aus. Bei den Hintergründen erscheint bereits der Hinweis, dass es sich um einen komplexen Hintergrund handelt, obwohl wir nur eine Frau mit einer Tasche im Vordergrund abbilden. Auf dem schwarzen Hintergrund liegt noch ein Text mit leichtem Verlauf ins Schwarze. Hier das Originalfoto von uns gestaltet:

Mit der Option “Nur Hintergründe” lassen wir also nun Bildvarianten von Meta mittels generativer KI erstellen.

Hier die Ergebnisse:

Bei den Ergebnissen wird nun deutlich, dass Meta analysiert hat, welche Elemente zu dem Hintergrund und welche zu dem Vordergrund gehören. Die weiße Überschrift, das Logo, die Frau mit Tasche und der Störer wurden als Vordergrund erkannt und wurden vom Originalbild übernommen. Der schwarze Hintergrund wurde nun mit unterschiedlichen Szenen ersetzt.

Das sieht soweit auch in Ordnung aus. Bei den Details fällt allerdings – in diesem Beispiel – auf, dass das Logo vor dem schwarzen Hintergrund nicht perfekt ausgeschnitten wurde. Hier ist eine schwarze Kontur erkennbar. Und die zweite Zeile unserer Überschrift wurde nicht korrekt entfernt, hier ist noch ein Fragment der originalen Schrift erkennbar. Ebenfalls ist bei der zentralen Headline das C leicht maskiert worden. 

Die Text Overlays können über die rechte Seitenleiste auch angepasst bzw. deaktiviert werden. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn auf dem Bild selbst noch nicht viel Text platziert wurde. Auch das Logo kann hinzugefügt werden, sofern dies noch nicht auf dem Bild zu sehen ist. Hierbei ist ein Datei-Upload als PNG nötig.

Ohne die Overlays sieht das Bild schon aufgeräumter aus und kommt etwas näher an die Ästhetik des Originalbildes:

Meta gibt von sich aus den Hinweis, dass zu viele Elemente auf unserem Originalbild platziert sind, daher kann auch mit einem Maskierungs-Tool ein Objekt manuell ausgewählt werden:

Mehrere Klicks später (grüne Punkte) habe ich es geschafft, das Model und die Tasche so hervorzuheben, dass dies als Vordergrund erkannt wird:

Mit dem Klick auf “Bestätigen” hat Meta nun weitere Varianten erstellt und das Model steht nun (ohne weitere Elemente) vor den neuen Hintergründen von Meta:

Manche davon sehen realistisch aus, manche überhaupt nicht – mit Blick auf die Belichtung und den Schatten sowie die Größe des Models in der resultierenden Szene. 

Wie auch bei den Textvarianten können Bilder zur Übernahme angewählt und über die Schaltfläche “Neue Bilder generieren” weitere Varianten erstellt werden. Auch hier könnt ihr über die Daumen unterhalb der Bildvarianten ein Feedback an Meta kommunizieren.

Unserer Meinung nach funktioniert die Tiefenerkennung bereits sehr gut und der Hintergrund wird gut vom Rest des Bildes isoliert. Die resultierenden Hintergründe sind natürlich Geschmackssache, aber grundsätzlich lassen sich hier schnell ansprechende Hintergründe generieren. Allerdings sollte immer ein Blick auf die Feinheiten geworfen werden, denn das menschliche Gehirn erkennt sofort Unstimmigkeiten bei der Bildkonzeption. Für uns ist das Feature aktuell eher als Inspirationsquelle gedacht – die finale Ausarbeitung liegt doch besser bei einem professionellen Grafiker. 😉

Nun widmen wir uns noch dem zweiten Teil der Bildgenerierung, nämlich die Erstellung von vollständigen Bildern. Diese Option können wir entweder in der Startmaske des Menüpunktes auswählen oder jetzt schnell über die Schaltfläche “Vollständige Bilder”.

Wagen wir also nun noch einmal die Erstellung komplett neuer Bilder auf Grundlage unseres Originalfotos. Wir legen los mit dem Klick auf “Neue Bilder generieren”.

Die resultierenden Fotos sind auf den ersten Blick überhaupt nicht passend. Weder ist der Hinweis auf die Black Friday Aktion sichtbar, noch passen die Bilder stimmungstechnisch zum Kunden und der Zielgruppe. Über das rechte Feld könnt ihr den Text-Prompt lesen, den Meta automatisch auf Grundlage des Originalbilds erstellt hat. Hier kann das Briefing an die KI angepasst werden. Allerdings bin ich hier vom Feature schon direkt enttäuscht, wenn im Text von einer Frau die Rede ist, aber bei der Bildgenerierung auch männliche Personen mit Tasche angezeigt werden. Genauso werden alle anderen Beschreibungen zur Kleidung, der Blickrichtung, etc. nicht richtig interpretiert.

Wir wagen einen erneuten Anlauf, indem wir den Prompt etwas vereinfachen und den Fokus auf die Frau und die Tasche legen. 

Auch hier passen die Resultate nicht zu dem Text-Prompt. Schade!

Unserer Meinung nach hat die Übersetzung von Originalbild zu Prompt sehr gut funktioniert. Die KI hat also genau erkannt, was auf unserem Ursprungsbild das Hauptmotiv ist. Bei der generativen KI hat die Übersetzung in neue Bilder allerdings nicht gut funktioniert. Die Bilder sind zwar realistisch und ansprechend, haben allerdings zu wenig mit dem Text-Prompt gemein. Für uns bislang also nur eine nette Spielerei. Zum aktuellen Zeitpunkt (Stand: November 2024) empfehlen wir bei der Erstellung vollständiger Bilder besser eine trainierte KI wie Midjourney. Hierzu haben wir bereits eine ausführliche Tutorial-Reihe erstellt: Die Bild KI Midourney, so startest du!

Fazit: Neue KI Features im Meta Ads Manager

Meta entwickelt sich auf dem Gebiet der Automation und KI Generierung rasant weiter. Die bereits im Jahr 2022 eingeführten Advantage+ Produkte nutzen wir bei vielen unserer Kunden im Alltag. Hierdurch wird der Setup schneller und wir können mehr Zeit für die Ads Creation nutzen. 

Bei Metas neuen KI Features wird deutlich, dass diese noch in der öffentlichen Entwicklungsphase sind. Die Textvarianten können im Jahr 2024 nur auf englischer Sprache generiert werden. Die Ergebnisse können sich aus unserer Sicht schon sehen bzw. lesen lassen. Für etwas Inspiration beim Copywriting dient die Funktion auf jeden Fall! Bei der Bild KI sind wir hingegen bislang enttäuscht. Die resultierenden Ergebnisse der Hintergründe und die vollständigen Bilder sahen nicht ganz realistisch aus und haben einige Designfehler beinhaltet. Diese Funktion sollte also 2024 nur verwendet werden, um etwas Inspiration zu sammeln. Denn: Einzigartige Visuals sind mittlerweile das essenzielle Rezept für eine erfolgreiche Meta Ads Kampagne. Hierüber erkennt der Algorithmus eure Botschaft und kann die Visuals treffsicher an die passende Zielgruppe ausliefern. Solltet ihr Unterstützung bei der Ads Creation benötigen, meldet euch gerne bei uns für ein kostenloses, unverbindliches Erstgespräch. Und immer daran denken: Newsletter abonnieren und am Performance Ball bleiben!

Picture of Jannik Bork

Jannik Bork

Als Facebook-Ads-Professional verantwortet Jannik den Bereich Facebook Marketing der Agentur. Wenn er gerade nicht im Werbeanzeigenmanager unterwegs ist, tobt er sich gerne kreativ und visuell aus.

Du findest den Beitrag interessant? Neue Artikel im Newsletter erhalten.

Folge uns auf LinkedIn