27. März 2020

Suchmaschinenmarketing

Google Ads zu teuer? So berechnen Sie Ihr Anzeigenbudget

Die Vorteile von Google-Anzeigen liegen für viele Unternehmer auf der Hand: Nutzer, die unmittelbar nach Produkten oder Dienstleistungen suchen, die Sie anbieten, haben eine hohe Abschlusswahrscheinlichkeit. Das weiß auch Google und lässt sich die Auslieferung der Anzeigen gut bezahlen. Sind Google-Anzeigen also noch wirtschaftlich für Ihr Unternehmen? In diesen vier Schritten können Sie Ihr Google-Budget berechnen.

Was der Kunde kosten darf

Immer mehr Unternehmen setzen auf die Suchmaschinen, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Denn hier können Anzeigen abhängig davon ausgeliefert werden, was der Nutzer in die Google-Suche eintippt. Bei einer Suchanfrage nach “physiotherapeut frankfurt” können Sie den Nutzer über eine Anzeige zum Beispiel direkt in Ihre Praxis schicken. Im Gegensatz zu langwierigen SEO-Maßnahmen (Suchmaschinenoptimierung), können Werbeanzeigen innerhalb von einem Tag eingebucht werden und zeigen sofort Wirkung.

Da das Anzeigensystem von Google auf einem Auktionssystem basiert und immer mehr Unternehmen auf beliebte Suchbegriffe bieten, sind die Klickpreise in den letzten Jahren stark gestiegen. Wer heute neu in den Anzeigenmarkt für die größte Suchmaschine der Welt einsteigt, sollte vorher genau prüfen, wie hoch das monatliche Werbebudget ist, das im direkten Wettbewerbsumfeld eingesetzt wird.

Stellen Sie sich daher zunächst die Frage: Für wie viel Euro kann ich es mir überhaupt erlauben, einen Kunden einzukaufen? Dies ist Ihr Ziel-CPA (Cost-Per-Acquisition). Sicherlich eignet sich Suchmaschinenwerbung nicht für jedes Geschäftsmodell. Wer zum Beispiel Tennissocken für wenige Euro vertreibt, wird mit einem Klickpreis von 1–2 Euro keinen positiven Return für seine Socken erzielen können. In diesem Falle sollten Sie lieber auf andere Marketingmaßnahmen wie zum Beispiel Social-Media-Advertising oder Preissuchmaschinen setzen.

Der Blick auf die Konkurrenz

Wenn Sie einen ungefähren Wert im Kopf haben, für den Sie es sich erlauben können, online einen Kunden zu gewinnen, werfen Sie einen Blick auf Ihre Konkurrenz. Wenn in Ihrem Geschäftsbereich bereits Mitbewerber Google-Anzeigen schalten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch Sie lohnende Google-Anzeigen schalten können. Um herauszufinden, wer von Ihrer Konkurrenz Anzeigen in der Google-Suche schaltet, öffnen Sie einen privaten Browser-Tab und suchen Sie dort nach einschlägigen Begriffen Ihrer Branche. Das können konkrete Produkte, Dienstleistungen und Kombinationen mit der Stadt sein, in der Sie sich befinden (also zum Beispiel “Tennishalle Hamburg” oder “Tennis spielen in Hamburg”).

Abbildung: Die Werbeanzeigen Ihrer direkten Konkurrenz können Sie schnell über den privaten Browser-Modus ausfindig machen

Unser Tipp: Suchen Sie doch einmal nach den Markenbegriffen und den Unternehmen Ihrer Konkurrenz. Es ist auch sinnvoll, nach dem eigenen Unternehmen zu suchen. Manchmal schalten Konkurrenten Werbeanzeigen auf den Markenbegriff von Ihnen (!).

Was kostet mich ein Klick in meiner Branche?

Bereits seit dem Jahr 2000 ist es möglich, in der Google-Suche Werbung zu platzieren. Über die letzten zwanzig Jahre haben sich eine Menge historischer Daten angehäuft, auf deren Grundlage man einen ungefähren Klickpreis je nach Branche errechnen kann. In der nachfolgenden Grafik zeigen wir Ihnen, mit welchem Preis Sie durchschnittlich pro Klick in Ihrer Branche rechnen müssen. Bitte beachten Sie, dass die Grafik nicht alle Daten des Anzeigensystems enthält, sondern diese von einem Tool zum Google-Ads-Management aggregiert wurden. Die Klickpreise beziehen sich auf den US-amerikanischen Anzeigenmarkt – unserer Erfahrung nach sind diese hierorts in vielen Branchen vergleichbar.

Abbildung: Eine Aufstellung der ungefähren Anzeigen-Kosten pro Klick in Euro, aufgeteilt nach Branchen

Bei den dargestellten Klickpreisen handelt es sich also lediglich um Richtwerte, mit deren Hilfe Sie sich einen Überblick über die nötigen Ausgaben verschaffen können. 

So berechnen Sie Ihr Google-Ads-Anzeigenbudget

Wenn Sie die beiden vorher genannten Schritte befolgt haben, verfügen Sie nun über beinahe alle Informationen, um Ihr Google-Budget zu schätzen:

  • Das maximale Budget, was Sie investieren können, um einen Kunden zu gewinnen (Ziel-CPA)
  • Die Information, ob in Ihrer Branche bereits Google-Anzeigen geschaltet werden
  • Die Information, was Sie ein Klick in Ihrer Branche in etwa kostet (Cost per Click, CPC)

Die letzte Variable in der Gleichung ist die Abschlussrate Ihrer Website. Darunter versteht man den Prozentsatz der Website-Besucher, die Ihr Produkt tatsächlich kaufen beziehungsweise Ihre Dienstleistung anfragen. Was der Abschluss auf Ihrer Website ist, ist ganz abhängig von Ihrem Geschäftsmodell. Haben Sie einen Online-Shop, ist der Abschluss ein abgeschlossener Kauf. Sind Sie hingegen im Dienstleistungssektor tätig, kann der Abschluss zum Beispiel ein abgeschicktes Kontaktformular oder ein Anruf über Ihre Website sein. Die durchschnittlichen Abschlussraten erhalten Sie von Ihren Mitarbeitern im Vertrieb / Marketing oder aus Web-Analyse-Lösungen wie Google Analytics.

Sie können die Abschlussrate Ihrer Website mit folgender Formel auch selbst berechnen:


Beispiel: Im Zeitraum von einem Monat haben Sie 10 Abschlüsse auf Ihrer Website erzielt. In diesem Zeitraum sind 5000 Personen auf Ihre Website gekommen. Sie rechnen also 10 durch 5000, multipliziert mit 100. Ihre Abschlussrate beträgt demnach 0,2 %.

Wenn Sie nicht wissen, welche Abschlussrate Ihre Website aufweist, können Sie auch vorerst mit einer durchschnittlichen Rate von 1 bis 2 Prozent kalkulieren. Dies ist eine realistische, wenn auch optimistisch geschätzte, Rate für viele Branchen.

Nun haben Sie alle Informationen, um eine valide Einschätzung für Ihr Google Ads Budget treffen zu können:

  • Ihr Ziel-CPA (Cost-Per-Acquisition)
  • CPC (Cost per Click) passend zu Ihrer Branche
  • Abschlussrate der Website

Mit folgender Formel können Sie nun Ihr zu erwartendes Werbebudget berechnen, das Sie einplanen müssen, um einen neuen Kunden über Google-Anzeigen zu gewinnen:

Beispielrechnung:

Ihre Website hat eine Abschlussrate von 2 %. Der durchschnittliche CPC in Ihrer Branche beträgt 2,50 Euro.

Da Ihre Abschlussrate bei 2% liegt, benötigen Sie also durchschnittlich 50 Klicks für einen Abschluss auf der Website. Um diese 50 Klicks mit Google-Anzeigen zu erreichen, müssen Sie mit Kosten in Höhe von etwa 125 Euro rechnen, da der durchschnittliche Klick in Ihrer Branche 2,50 Euro kostet. Liegt das zu erwartende Budget für einen Nutzer innerhalb Ihres oben festgelegten Ziel-CPA, können Sie einen positiven Return für Ihre Anzeigenkampagne erwarten.

Spezialdienstleister für Google Ads

Selbstverständlich kann diese grobe Berechnung Ihnen nicht die Entscheidung abnehmen, ob Sie Google-Anzeigen schalten sollten oder nicht. Was der Klick auf Ihre Anzeigen am Ende tatsächlich kostet, ist unter anderem von der Qualität Ihrer Website, Ihrer Anzeigenbewertung durch Google und Ihren Targeting-Einstellungen abhängig.

Spezialdienstleister im Bereich Online-Werbung haben Zugriff auf die jeweils aktuellen Klickpreise für Google-Anzeigen zu Ihren Produkten oder Dienstleistungen. Diese Daten werden täglich durch Google aktualisiert. Wenn Sie also eine unverbindliche Budget-Einschätzung wünschen, können Sie dazu gerne auf einen unserer Google-Ads-Experten zurückkommen.

Ich hoffe, dass Ihnen unser Leitfaden zum Thema “Google Ads-Anzeigenbudget berechnen” geholfen hat – wir wünschen viel Erfolg in der Suchmaschine!

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