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Warum setzt Meta auf Automatisierung?
Das Geschäftsmodell von Meta basiert – aufgrund der kostenfreien Nutzung – auf der Ausspielung von Werbeanzeigen. Werbeanzeigen sind effektiv, sofern sie personalisiert, also auf den Nutzer zugeschnitten, sind. Und eine starke Personalisierung funktioniert nur mit ausreichend Daten als Futter für den Algorithmus. Nun gibt es allerdings immer weniger Daten.
Seitdem Apple seine Datenschutzoffensive mit iOS 14.5 angekündigt und umgesetzt hat, hat sich vieles im Hause Meta verändert: Pop-ups zur Datenschutzfreigabe, Priorisierung von Pixel Events, modellierte Kampagnendaten, Eliminierung zahlreicher Targeting-Optionen und so weiter …
Es wird deutlich, dass Meta mit den Datenschutz-Restriktionen zu kämpfen hat und den Werbetreibenden immer weniger an eigenständigen Einstellungen bieten kann. Damit Facebook- und Instagram-Ads allerdings weiterhin ein lukratives Geschäft für Werbetreibende sind, übernimmt Meta immer stärker selbst das Ruder und setzt nun mit Meta Advantage auf eine Automatisierung bei der Kampagnenerstellung.
Meta Advantage: Automatisierte Anzeigenprodukte
Meta Advantage wurde bereits Anfang des Jahres angekündigt und wird nun global für alle Werbetreibenden ausgerollt. Laut Meta ist das klare Ziel, dass die Leistung der Facebook Ads verbessert wird, indem künstliche Intelligenz und Automatisierungen zu “relevanteren Kampagnen” führen.
Es gibt zwei Gruppen von Advantage-Produkten: Advantage und Advantage+. Bei Advantage+ handelt es sich um eine vollständig automatisierte Kampagnenerstellung, während bei Advantage die Erstellung weiterhin manuell verläuft. Bei Bedarf können hier zusätzliche Automatisierungen der Facebook Ads ausgewählt werden.
Die folgenden 5 Schritte der Kampagnenerstellung können nun mit Meta Advantage automatisiert werden: Zielgruppe, Platzierungen, Budget & Gebote, Werbeanzeigen sowie verlinkte Zielseiten.
Hier eine Übersicht der Meta Advantage Produkte:
- Advantage+ App Campaigns (ehemals „Automatisierte App-Anzeigen“)
- Advantage+ Lead Campaigns (ehemals „Automatisierte Lead Ads“)
- Advantage+ Placements (ehemals „Automatische Platzierungen“)
- Advantage+ Creative for Catalog (ehemals „Dynamische Formate und Creatives“)
- Advantage+ Creative (ehemals „Dynamische Erlebnisse“)
- Advantage+ Catalog Ads (ehemals „Dynamische Anzeigen“)
- Advantage Detailed Targeting (ehemals „Detailed Targeting Expansion“)
- Advantage Lookalike (ehemals „Lookalike-Erweiterung“)
- Advantage Campaign Budget (ehemals „Kampagnenbudget-Optimierung“)
Die neuen Advantage+ Shopping Kampagnen
Ab dem 15. August 2022 befinden sich die neuen Kampagnen im Rollout für Werbetreibende. Aus den Dynamic Ads (Catalog Ads) und den allgemeinen Conversion-Kampagnen wird nun ein neues Produkt: Advantage+ Shopping Kampagnen.
Die einzigen manuellen Einstellungen der neuen Advantage+ Kampagnen sind die Auswahl von Custom Audiences sowie ein Standort/Land, in dem die Anzeigen ausgesteuert werden.
Ganz richtig gehört: Bei Advantage+ Shopping Kampagnen werden lediglich relevante Custom Audiences ausgewählt. Meta konsolidiert hier den kompletten Kampagnen-Setup und führt somit Prospecting (Neuansprache) und Remarketing (Wiederansprache) in einer Kampagne zusammen. Auf der Anzeigengruppenebene können die Custom Audiences ausgewählt und optional mit einer Budgetdeckelung versehen werden.
Zur Info: Die Custom Audiences müssen vorher in den Einstellungen des jeweiligen Werbekontos hinzugefügt werden.
Bei einer eigenen Studie hat Meta 15 verschiedene A/B Tests durchgeführt und konnte die allgemeine Kampagnenperformance steigern: 12% niedrigere Kosten pro Kauf gegenüber manuell erstellten Anzeigen. Da die Rahmenbedingungen der Studie uns nicht ganz klar ist, können wir das Ergebnis schlecht beurteilen. Hier hilft wohl nur ein eigener Test der neuen Shopping Kampagnen.
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Aktualisierungen der Meta Advantage Produkte
Im selben Zug hat Meta die bestehenden Meta Advantage Produkte (oben aufgelistet) weiter verbessert. Dies sind die Aktualisierungen:
- Advantage+ App Campaigns: Hier kann nun das Attributionsfenster auf 7-Day-Click eingestellt werden, sodass auch Kampagnen mit einer längeren Customer Journey mehr Ergebnisse anzeigen. Zudem wurden Split-Testing-Funktionen sowie detailliertere Anzeigenberichte auf Regions- und Anzeigenebene eingeführt.
- Advantage+ Creative: Werbetreibenden ist es nun möglich, beim Erstellen einer Werbeanzeige direkt verschiedene Variationen anzulegen. Zudem hat Meta eine neue Optimierung eingeführt, die statische Reels-Anzeigen zukünftig mit Musik aus dem kostenfreien Sound-Katalog erweitert. Laut Meta soll es hiermit zu einem immersiven Erlebnis kommen.
Bei uns sind die neuen Meta Advantage+ Shopping Kampagnen bereits ausgerollt. Wir werden nun für unsere Kunden im eCommerce-Bereich verschiedene Tests fahren. Wir sind gespannt, ob wir analog zur Meta Studie ebenfalls die Kosten pro Kauf um bis zu 12 % reduzieren können. 😉
Übrigens: Parallel hat Google auf seinen Plattformen die Performance Max Kampagnen ausgerollt, die nach einem ähnlichen Muster verfahren. Ein Kampagnentyp für alle Netzwerke mit einer automatisierten Erstellung von Anzeigen auf Grundlage der angegebenen Assets. Der Trend bei den beiden größten Ads-Netzwerken ist eindeutig: Mehr Automatisierung, weniger Mikromanagement bei den Kampagnen.
Ihr habt E-Commerce-Kampagnen, die nicht so wirklich durch die Decke starten? Dann lasst uns doch gerne über Optimierungen austauschen. Womöglich sind die neuen Shopping Kampagnen genau das Richtige für euch.
Als Facebook-Ads-Professional verantwortet Jannik den Bereich Facebook Marketing der Agentur. Wenn er gerade nicht im Werbeanzeigenmanager unterwegs ist, tobt er sich gerne kreativ und visuell aus.